Gebet mit Taizéliedern
Gebet im Augarten
Am Spielplatz tummeln sich Kinder, die Skater hört man von weit, Bälle fliegen durch die Luft, manche tanzen, die Akrobaten lassen Skulpturen aus Körpern entstehen.
Andere sitzen einfach ruhig auf einer Bank oder lagern auf der Wiese. Der Augarten ist voll Leben. Mitten im Getümmel suchen wir einen Platz nicht weit von den „Dino Steinen“, da ist es ruhiger. Wir zünden unsere Lichter an, stellen die Christusikone auf und setzen uns im Kreis auf das Gras. Wir singen und beten. Dann gibt es noch Brot oder Kuchen und wir tauschen aus.
Die Idee, das Taizé Gebet da mitten drin zu machen, kam uns im Sommer vor zwei Jahren, als wir, die Kleinen Schwestern Jesu, nach Graz gezogen sind, um hier als betende Frauen mitten in der Welt präsent zu sein. Wir wollten einen Raum des Betens, Singens und des Austausches für junge Menschen öffnen. Diese Art von Singen und Beten haben wir von den Brüdern von Taizé übernommen, die die Begegnung mit jungen Menschen schon seit vielen Jahren in dem kleinen Dorf Taizé in Burgund leben. Das Gebet ist einfach. Es ist getragen von den Gesängen, einfache Anrufungen zu Christus, die durch die Wiederholung langsam in die Tiefe des Herzens sinken. Wir meditieren ein Schriftwort und holen durch die Fürbitten die Welt herein, sind stellvertretend für alle da.
Als es dann Herbst wurde und es zu kalt war, um draußen zu sitzen, trafen wir uns einmal im Monat in der Wohnung des einen oder der anderen. Dann kam der erste Lockdown und wir konnten nicht mehr gemeinsam feiern und beten. Wir versuchten, uns die Zeiten trotzdem für das Gebet zu reservieren und uns mit allen zu verbinden, die wir sonst getroffen hätten. Als leise Öffnungsschritte kamen, suchten wir einen großen Raum, in dem wir uns mit genügend Abstand zum Gebet versammeln konnten. Da auch welche mit Rollstuhl kommen, sollte es barrierefrei sein. Die Pfarre St. Josef, in der wir Kleine Schwestern beheimatet sind, nahm uns herzlich auf. Als dann auch keine Veranstaltungen erlaubt waren, wichen wir in die Josefskirche aus, denn beten war immer noch möglich. Da wir nicht mehr gemeinsam singen konnten, war es umso schöner, dass einige von uns ihre Instrumente immer dabei hatten, zur Gitarre kamen Hackbrett, Geige, Flöte, und einmal sogar das Harmonium zum Einsatz. Seitdem treffen wir uns immer am zweiten Freitag im Monat um 19 Uhr in der Josefskirche. Nur im Sommer sind wir wieder im Augarten zu finden, in der Nähe der „Dino Steine“. Dieses Gebet ist offen für alle, besonders für junge Menschen, die gerne beten und singen, oder die einfach nur mal kommen wollen, um dies kennenzulernen.
„Das gemeinsame Singen und Beten der meditativen Gesänge aus Taizé berührt mich immer wieder tief im Herzen. Es öffnet mein Herz für die Gegenwart Gottes unter uns.“ Elfriede
Übrigens: In der Stiegenkirche findet auch jeden letzten Dienstag im Monat um 19 Uhr ein Taizé Gebet statt
Gebet in der Josefskirche